Heute ist die Sicherheit – und die Bezahlbarkeit – von Strom in aller Munde. Es müssen nämlich aufgrund des Umbaus unseres Stromsystems hin zur Klimaneutralität zusätzliche Risiken bedacht werden. Auch steigt die Elektrifizierung für Heizzwecke und Ladeinfrastruktur von E-Mobility rasant an. Das Thema an sich gibt es aber schon lange und es prägt die Arbeit unseres Büros schon vom ersten Tag an. Die grundsätzlichen Fragestellungen sind die selben: Welche Nutzungen haben besondere Ansprüche an die Verfügbarkeit von Strom und eine bestimmte Netzqualität? Wie hoch ist diese Anforderung? Wie kann sie zuverlässig gewährleistet werden? An welchen Stellen kann das Sicherheitslevel guten Gewissens etwas geringer angesetzt werden, um die Gesamtkosten zuverlässig im Griff zu halten?
Es macht halt einen Unterschied, ob z.B. in einem OP, in dem ein Patient operiert wird, das Licht ausgeht oder in
einem Schulraum, in dem von außen Licht in den Raum gelangt. Oder auch ob ein Rechenzentrum – auch nur für Millisekunden – ohne Strom ist, und sofort die Server ausfallen und langwierig wieder hochgefahren werden müssen, wobei Daten unwiederbringlich verloren gehen können, oder ob man es in der Industrie mit robusten Werkzeugmaschinen zu tun hat, die so etwas abkönnen.
Die hierfür notwendigen technischen Einrichtungen muß man kennen und beherrschen, von der sauberen Dimensionierung der Versorgung aus dem Stromnetz auf Nieder- und Mittelspannungsebene über die Eigenstromversorgung mit BHKWs und/oder Notstromaggregaten bis hin zur Unterbrechungsfreien Stromversorgung mit Batterien oder rotierenden Einrichtungen. Wichtig ist auch das Know-how, wie all diese Elemente gut zusammen funktionieren, was in größeren Liegenschaften wie z.B. großen Kliniken, Industriestandorten, Theatern oder auch
Behördenstandorten mit großen und komplexen Versorgungsnetzen eine fordernde aber auch spannende Aufgabe ist. Auch die ganz hohe Schule mit höchsten Sicherheits- und Redundanzanforderungen, wie in hochverfügbaren Rechenzentren oder großen verfahrenstechnischen Anlagen ist uns dabei geläufig.
Heute kommen noch Fragen der netzdienlichen Steuerung von Energieerzeugern und -abnehmern dazu. Ladeinfrastruktur, auch mit über hundert Ladestationen an einem Standort, große Photovoltaikanlagen und Lastmanagementsysteme für schaltbare Abnehmer sind heute unsere Themen. Das alles möglichst smart verschaltet und ansteuerbar. In diesen Themen arbeiten wir auch mit den umliegenden Universitäten zusammen, um uns systematisch weiterzuentwickeln. Wir wollen dazu beitragen, daß von uns geplante geeignete Projekte zum gesellschaftlichen Nutzen und zur Minimierung der Energiekosten des Kunden in Smart Grids integrierbar sind und einen aktiven Beitrag leisten können.
VOM EINFACHEN REGLER
ZUR KI-DIGITALISIERUNG
Warum es so bemerkenswert ist, dass Duschl Ingenieure die Gebäudeautomation, oder wie man früher sagte „Mess-, Steuer-, Regeltechnik (MSR)“, seit nunmehr 50 Jahren immer „up to date“ beherrscht, versteht man nur, wenn man sich anschaut, wie sich dieses Technikfeld über die Zeit entwickelt hat. Fast könnte man schreiben „Es war einmal…“, denn vor 50 Jahren gab es üblicherweise noch nicht einmal elektronische Steuerungen.
Die ersten digitalen Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) kamen erst auf den Markt. Die MSR wurde zu der Zeit noch pneumatisch oder analog durchgeführt. Und erst um 1980 herum etablierten sich DDC-Anlagen (Direct-Digital-Control). Und so wurde in den ersten Jahren Me - Steuer- und Regelungstechnik mit den anderen Gewerken mitgeplant. Immerhin gab es ja schon viele anspruchsvolle Regelungsaufgaben zu meistern, wenn es zum Beispiel um komplexe Stromversorgungen in großen Liegenschaften ging.
Im Jahr 1986 – mittlerweile war Duschl Ingenieure in komplexen verfahrenstechnischen Anlagen, vor allem in der Klärtechnik involviert – wurde die Gebäudeautomation
erstmals als eigenes Geschäftsfeld begriffen und weiterentwickelt. Auch die Industrie und die Normung hatte dieselben Gedanken. Fabrikatsunabhängige Standards wie BACNET oder der Europäische Installationsbus EIB – der heute KNX heißt – wurden eingeführt und offen normiert, was ein großer Schritt für den Einsatz von Automationstechnik und deren Weiterentwicklung war. Wir erlebten die Einführung des ModBus und vieler weiterer offenen Standards. Auch die AMEV nahm Standards in ihre Handlungsempfehlungen mit auf – ein sicheres Zeichen, dass die Technik in der breiten Masse der Gebäude angekommen war.
Im Jahr 2009 wurde die Gebäudeautomation schließlich als eigene Anlagengruppe in die HOAI aufgenommen – und wie beim Märchen von Hase und Igel konnten wir sagen: „Ich bin schon da!“. Denn schon damals kümmerten sich wie heute Spezialisten bei uns im Haus um das Thema Gebäudeautomation, die die fachliche Expertise der verschiedenen Bustechniken mit einer intensiven Kenntnis der zu regelnden Anlagen und mit einem guten Gefühl dafür, was ein Betreiber dieser Anlagen wirklich braucht, verbinden. Und sie achten natürlich schon seit je her darauf, die Komplexität auf die Kenntnisse und die zeitliche Verfügbarkeit von Anwendungspersonal anzupassen, so dass „alles so
einfach wie möglich, aber nicht einfacher“ gemacht wird – um es mit den Worten des großen Albert Einstein zu sagen.
Heute sind wir auch in Zusammenarbeit mit den umliegenden Hochschulen und Universitäten, mit Start-ups und mit etablierten Marktteilnehmern im Gespräch, um die heutigen aktuellen Entwicklungen zu verstehen und wie bisher zuverlässig beratungsfähig zu sein, zu unterscheiden, was einem Projekt dienlich sein kann, und was nicht. Wie immer „up to date“ halt. Und das hat was damit zu tun, daß mittlerweile Technik verfügbar ist, die mit Künstlicher Intelligenz (KI oder englisch AI) das Betriebspersonal aktiv entlasten kann, die durch Meßwert -beobachtung und -interpretation die vorbeugende Wartung ermöglicht und insgesamt die Betriebskosten für Anlagen und Gebäude minimieren kann. Genauso wie diese Technik die Energieeffizienz des Gebäudebetriebs verbessern kann – was hilft, Klimaziele und langfristige Marktfähigkeit gleichzeitig zu erreichen. Und nicht zuletzt: Viele Komfortfunktionen und smarte Anwendungen werden heute preiswert umsetzbar, von denen noch vor wenigen Jahren niemand zu träumen gewagt hat – und das ganz handhabbar per App.
Also: Wenn die neue Welt kommt: Wir sind schon da!
Gerhard Duschl ist ein Ingenieur von altem Schrot und Korn. Neugierig und immer darauf bedacht, etwas, was nicht funktioniert zum Funktionieren zu bringen, aber auch das was funktioniert noch ein bisschen besser zu machen und umzusetzen. Die Nachhaltigkeit lag ihm schon immer im Blut. Und das nicht nur bei den elektrischen Anlagen, die das Kerngeschäft seines Büros ausmachten, sondern auch im Umfeld. Die Wärmepumpenanlage, die das neu gebaute Wohn- und Geschäftsgebäude in Kolbermoor seit den 70er Jahren effizient mit Umweltenergie beheizen sollte, läuft heute noch solide wie am ersten Tag.
Von der Erzeugung bis zum Verbraucher: Die detaillierte Auslegung und die Optimierung des Gesamtsystems war vor Eintritt von Techniken wie Frequenzumrichtern in einer immer elektrischeren Welt entscheidend für Aufwand, Wirtschaftlichkeit und ökologischem Fußabdruck, und Duschl Ingenieure erwarb sich schnell einen exzellenten Ruf in diesem Feld. Verlustarme Netztopologien wurden als Basis für Zielplanungen von großen Liegenschaften beigesteuert.
Mit der Konzeptionierung, Planung, Optimierung und
Beratung von Industriekunden und öffentlichen Trägern in der Energie- und Versorgungstechnik hatte sich das Spektrum der Duschl-Ingenieure bereits in den 90er Jahren über den nachhaltigen Einsatz von Energie in der üblichen Gebäudetechnik hinausentwickelt. Mit den gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre haben sich aber nochmals völlig neue Richtungen ergeben.
So wurden zum Beispiel verfahrenstechnische Anlagen zur thermischen Abluftreinigung mit Wärmerückgewinnung beplant und deren Umsetzung begleitet – es wird also über die Schnittstelle zur effizienten Produktions- und Prozesstechnik hinaus gedacht und gearbeitet. In eine ganz andere Richtung wird dagegen über den Aufbau von Ladeinfrastrukturen und deren Lastmanagement die Dekarbonisierung des Verkehrssektors mitgestaltet.
Seit den 2000ern haben Breite, Tiefe und Vielfalt von nachhaltiger Energietechnik noch weiter zugenommen. Wärmepumpen in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Quellen wie Luft, Erdsonden, Erdkollektoren und Grundwasser wurden geplant und umgesetzt. Projekte zur Wärme- und Stromgewinnung
aus Biomasse wurden begleitet, Abwärmenutzung aus Druckluftkompressoren wurde zum Standard und Photovoltaik sowie effiziente Kältetechnik wurden ins Portfolio aufgenommen. Auf dem damals neuen eigenen Bürogebäude wurde 2002 bereits eine Photovoltaik-Anlage installiert. Zudem wird es über Blockheizkraftwerke mit Strom und Wärme sowie über das Grundwasser mit natürlicher Kälte versorgt. Innovative und nachhaltige Kältetechnik wurde zu einer Kernkompetenz entwickelt, die unser Büro von anderen unterscheidet.
Bis heute sind diese Themen verbunden mit der gewerkübergreifenden Betrachtung und der sinnvollen Kopplung von Systemen ein Schwerpunkt, das was einiges an Ehre gebracht hat. Würdigungen in den letzten Jahren waren z.B. der Deutsche Kältepreis, der Bayerische Ingenieurpreis, der Chillventa-Award, der Deutscher TGA-Award und der Rosenheimer Energiezukunfts-Preis. So leisten die Duschl Ingenieure gemäß Ihres Leitbildes seit 50 Jahren durch „ganzheitliches Denken und hohe Innovationskraft“ ihren „Beitrag zu Schonung von Ressourcen und Erhalt einer lebenswerten Welt“ und werden das auch in Zukunft tun.